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Das mobile Heiligtum, um dessen Bau es hier geht, wirft nicht nur eine Reihe von Fragen auf, sondern weist auch auf ein Paradox hin, dass sich in der Beziehung der Menschen zu G"tt ebenso spiegelt wie in dem Verhältnis von Menschen zueinander.

Auge um Auge, Zahn um Zahn... (2. Buch Moses 21,23-25). Dieser Vers ist einer der bekanntesten in der gesamten Torah. Und er ist gleichzeitig einer der am häufigsten missverstandenen.

Die 10 Gebote sind als prägender Gesetzeskodex der westlichen Welt in die Geschichtsbücher eingegangen. Und ihre Übergabe stellt das monumentale Ereignis in der Torah dar. Es war ein einmaliger demokratischer Akt, in dem alle damals Anwesenden durch Zustimmung einen Bund mit dem Ewigen geschlossen haben.

Das Gebet gilt gemeinhin als Allheilmittel in Zeiten der Krise, der Not oder der Gefahr. Denn wann, wenn nicht in diesen Situationen hofft so mancher auf die himmlische Hilfe. Dabei weist eine Passage aus dem Toraabschnitt Beshallach, Kapitel 14,15 (2. Buch Moses) in eine ganz andere Richtung.

Das erste Gebot der Tora, dass den Israeliten als Kollektiv gegeben wurde hat mit Zeit zu tun. Und mit dem Neumond, der den Anfang eines jeden Monats ankündigt. In Wahrheit geht es allerdings um weit mehr, als nur um die Zählung der Monate oder die Etablierung eines Kalenders.

Das harte Herz wird in diesem Wochenabschnitt zu einem philosophischen Dilemma. Denn einerseits zählt es zu den Grundprämissen von Torah und Judentum, dass der Mensch über einen freien Willen, über Entscheidungsfreiheit verfügt. Andererseits heißt vor und während der 10 Plagen mehrfach, dass G"tt das Herz des Pharao verhärte oder hart mache.

Eine der einflussreichsten und wichtigsten Figuren in der jüdischen Geschichte ist Moses. Der Mann, der die Israeliten in den prägendsten Phasen ihrer Existenz begleitet hat. Doch warum eigentlich ausgerechnet Moses? Was machte ihn besonders? Schließlich wollte er die Mission eigentlich gar nicht übernehmen. Und er scheint auf den ersten Blick auch nicht besonders geeignet.