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Obwohl die Opfer viel Raum in der Tora einnehmen, stehen sie in der Hitliste moderner Menschen (verständlicherweise) ziemlich weit hinten. Dabei enthalten sie einige tiefe Gedanken. Etwa über die Frage, was wichtiger ist: die Absicht, die man hegt oder die Handlung, die man ausführt? Und ob es G"tt interessiert, wie wertvoll oder teuer ein Opfer ist? Und wann die Absicht wichtiger ist und wann die Handlung. Und wie der Idealfall aussieht...

Wir alle machen Fehler. Das ist war schon immer so und wird auch immer so sein. Das Problem ist allerdings, dass es uns Menschen so furchtbar schwer fällt, Fehler zuzugeben und die richtigen Schritte zu gehen.

Welche Rolle spielen wir in der jüdischen Geschichte? Sind wir nur Statisten oder Akteure? Und welche Rolle spielt G"tt? Das 2. Buch Moses erzählt eine Geschichte von Unterdrückung und von Freiheit. Von Abhängigkeit und Entfesselung.

Was die Tora und die Hebräische Bibel so glaubwürdig macht, ist ihre Authentizität. Die Art und Weise, wie sie die Protagonisten zeichnet. Mit all ihren Schwächen, ihren Fehlern und dem Scheitern. Vor allem aber zeugt sie davon, dass das Scheitern im System angelegt ist.

Wie wichtig ist die eigene Identität? Wie wichtig die jüdische Herkunft, Geschichte, Tradition, Religion und das jüdische Volk? Und was würde es bedeuten, all dies hinter sich zu lassen? In der Purimgeschichte stoßen wir auf den "Königin-Esther-Moment".

Was ist der wichtigste Vers der Tora? Was ist die bedeutsamste Aussage? Der Talmud geht dieser Frage nach und kommt zu einer überraschenden Aussage. Denn es ist nicht das Glaubensbekenntnis, das Schma Israel, wie Ben Soma meint.

"Folge nicht der Mehrheit zum Bösen" (Exodus 23:2). Diese Aufforderung, dieser Appel und dieses Gebot ist uralt und zeitlos zugleich. Denn der Herdentrieb, also der Wunsch, einer Mehrheit zuzugehören, mitzumachen, sich dort aufgehoben zu fühlen, ist so stark, dass man darüber sogar bereit ist, eigene Überzeugungen über Bord zu werden und im schlimmsten Fall, Böses zu tun.