"Zur Nachahmung empfohlen" - Parashat Vaetchanan von Daniel Neumann (23.07.2021)
Und dabei ist damit nicht - wie manche Kommentatoren meinen - das blinde Befolgen der unverständlich wirkenden Gesetze (Chukkim) gemeint. Sondern die Fähigkeit, auch für die gelegentlich obskur wirkenden Vorschriften der Tora plausible und vernünftige Erklärungen liefern zu können. Das gilt sowohl gegenüber anderen Völkern als auch gegenüber den eigenen weniger kundigen Juden. Denn nur wenn der jüdische Weg nicht abstrus, obskur oder verrückt erscheint, sondern Weisheit und Einsicht symbolisiert, werden andere sich vom ethischen Monotheismus überzeugen lassen und sich an ihm ein Beispiel nehmen. Nur dann kann man diesen Weg zur Nachahmung empfehlen, ohne unbedingt jüdisch werden zu werden.
Kommentar von Daniel Neumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Darmstadt, zur wöchentlichen Toralesung.