„In Stein gegossene Lokalgeschichte“: Zeugnisse des früheren jüdischen Lebens im Museum Alsbach
„Bewahren, Erinnern, Gedenken“ lautet der Untertitel der Präsentation, in deren Mittelpunkt die Ausstellungsmacher um Museumsleiter Konrad Hoppe Grabsteine der von zahlreichen jüdischen Gemeinden in der Region genutzten Begräbnisstätte stellen. Klaus-Dieter Böhme fotografierte dazu zahlreiche der 2128 erhalten Grabsteine, die nun auf sandsteinfarbenem Styrodur in der Ausstellung an der Wand wie echte Grabstein wirken.
Daneben finden sich Informationen und Texte zum jüdischen Leben und zum Totenbrauch sowie etliche Exponate als Ergänzung. Der silberne Bruderschaftspokal der jüdischen Gemeinde Alsbach konnte aus versicherungstechnischen Gründen nicht in die Ausstellung geholt werden, er ist daher nur als Bildprojektion präsent. Um so eindringlicher wirkt dagegen eine Aktennotiz samt kurzem Briefwechsel aus dem Mai 1941, als die Gemeinde Alsbach beim Landkreis die Eignung des dann leergeräumten Friedhofsareals für Gewerbezwecke anpries.
Verbürgt ist der Friedhof durch einen Eintrag im Alsbacher Gerichtsbuch vom Juni 1616. Im November 1938 wurde er geschändet, der Eingang und das Totenhaus gesprengt und zahlreiche Grabsteine umgestürzt und zerstört. „Es gibt noch Täter von damals, die heute mitten unter uns leben“, machte Konrad Hoppe bei der Eröffnung deutlich. Es sei gut, dass man in Alsbach im vergangenen Jahr damit begonnen habe, Stolpersteine zum Gedächtnis der früheren jüdischen Mitbürger zu verlegen, stellte Hoppe fest und kündigte an, dass diese Aktion nun in Hähnlein fortgesetzt werden soll.
Den ausführlichen Artikel über die Ausstellung in Alsbach-Hähnlein finden Sie auf den Seiten von Echo Online.
(Bildquelle: Echo-Online.de)