19.05.2014

Die Fremde, die eine Schwester ist

Darmstadt

Wizo-Basar sammelt in der Jüdischen Gemeinde Darmstadt Geld für gefährdete und notleidende Mädchen in Israel.

Spenden sammeln für notleidende Mädchen und sich nebenbei der Stadt öffnen: Der Wizo-Basar am Sonntag ist für die Jüdische Gemeinde Darmstadt aus mehreren Gründen bedeutsam.

Um zu erklären, worum es beim Basar der Wizo („Women’s International Zionist Organisation“) überhaupt geht, erzählt Aviva Steinitz am Sonntag eine kurze Geschichte. „Ein Rabbi“, sagt die Vorsitzende der Darmstädter Wizo-Gruppe, „fragt seine Schüler, wie man die Stunde bestimmt, in der die Nacht endet und der Tag beginnt.“

Seine Schüler raten. „Wenn man von weitem ein Schaf von einem Hund unterscheiden kann“, glaubt einer von ihnen. Doch der Rabbi, sagt Steinitz, lehrt eine andere Antwort: „Der Tag beginnt dann, wenn ihr in die Augen eines Menschen blicken könnt, und in ihnen einen Bruder oder eine Schwester erkennt.“ Steinitz’ Geschichte könnte genau das sein: Eine kurze Erzählung, weiter nichts. Doch sie hat einen ernsten Hintergrund: „Für die Mädchen, die wir unterstützen, soll heute der Tag beginnen“, sagt die Vorsitzende. Der Tag, der ihnen neue Hoffnung schenkt und zurück in ein normales Leben führt.

Denn ein solches Leben blieb den Mädchen, die im Wizo-Haus im israelischen Eilat leben, bislang verwehrt. Sie kommen aus sozial schwierigen Verhältnissen, manche waren drogenabhängig. Sie brauchen Hilfe. Und Wizo will sie leisten.

Die Organisation, in der weltweit mehr als 200 000 jüdische Frauen vertreten sind, unterstützt gut 800 soziale Einrichtungen in Israel. „Wir helfen unabhängig von ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit“, sagt Steinitz. Die Darmstädter Gruppe ist seit sechs Jahren für das Haus für gefährdete Mädchen in Eilat verantwortlich.

Um Spenden zu sammeln, veranstaltet die Gruppe seit 1999 jährlich den Wizo-Basar. Steinitz führt zu den Ständen, die in den lichtdurchfluteten Räumlichkeiten der jüdischen Gemeinde aufgebaut sind. Es gibt Bücher mit Israel-Bezug, Schmuck und Tücher, Kosmetik vom Toten Meer und jüdische Kultgegenstände. Hanukkah-Leuchten, zum Beispiel, oder Kippot.

Den ausführlichen Artikel über den WIZO Basar in der Jüdischen Gemeinde Darmstadt finden Sie auf den Seiten von Echo-Online oder in unseremArchiv.

Lesen Sie hierzu auch einen Bericht der Jüdischen Allgemeine.

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