Am 9. November 1988 wurde Darmstadts Neue Synagoge eingeweiht
Drei Zahlen stehen am Anfang: 276, 10, 25. Seit 276 Jahren können Darmstädter Juden in einem eigenen Gotteshaus beten. Nur zehn Jahre während dieser Zeit hat es keine Synagoge in Darmstadt gegeben. Und vor 25 Jahren wurde die neue Synagoge in der Wilhelm-Glässing-Straße eingeweiht.
Was hinter diesen Jahresdaten steht, lässt sich durch den Zahlenwert kaum erfassen. Die kleinste Zahl steht für das größte Unheil, die Jahre von 1938 bis 1948, von der Pogromnacht, mit der die systematische Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Europas begann, bis zu den zaghaften Wiederanfängen jüdischen Lebens auch in Deutschland.
Doch auch den beiden anderen Zahlen haftet schwer Begreifbares an: Die 276 Jahre seit der Einweihung von Darmstadts erster Synagoge, 1737 in der Kleinen Ochsengasse, öffnen sich eben nicht einem normalen Blick zurück in die Geschichte; der Blick schaut immer auch auf Auschwitz.
Und die 25 Jahre, das Vierteljahrhundert? Einerseits ist es, als wäre es gestern gewesen, als man in der Wilhelm-Glässing-Straße zur Einweihung schritt, feierlich und hochgestimmt. Und emotional bewegt durch die vielen einst aus Deutschland vertriebenen ehemaligen Darmstädter Juden, die man zu diesem Anlass eingeladen hatte. Andererseits geschah auch das in einer anderen Zeit und in einer anderen Welt; genau ein Jahr später fiel die Mauer, und ein weiteres Jahr darauf setzte der Zustrom russischer Juden ein, der auch das jüdische Leben in Darmstadt auf den Kopf stellen sollte.
Den ausführlichen Artikel zum Rückblick über die Einweihung der neuen Synagoge in Darmstadt finden Sie auf den Seiten von Echo-Online oder in unseremArchiv (26KB).
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(Quellen und Bildquelle: Echo-Online.de)