12.10.2023

Solidaritätsbekundung für Israel auf dem Friedensplatz in Darmstadt

Darmstadt

150 Menschen sind am Dienstagabend auf den Darmstädter Friedensplatz gekommen, um sich solidarisch mit Israel und der israelischen Bevölkerung zu zeigen.

Israelische Fahnen wehen am Dienstagabend auf dem Friedensplatz in Darmstadt. Mitgebracht und gen Himmel gereckt werden sie von Menschen, die nach den Angriffen der Terror-Organisation Hamas auf das Land ihre Solidarität mit der israelischen Bevölkerung zeigen wollten. „Ich habe alle meine Termine abgesagt. Hier heute dabei zu sein, war meine oberste Priorität“, sagt etwa der gebürtige Darmstädter Wolfgang Spatz, der selbst eine kleine Israel-Flagge zur Kundgebung mitgebracht hat.

So wie er wollten etwa 150 Menschen im Schatten des Wissenschaftsschlosses friedlich ein Zeichen setzen. Unter ihnen sind auch ungefähr 20 evangelische Marienschwestern aus Eberstadt. „Wir wollen als Christen zu Israel stehen“, sagt eine der Frauen, die mehrheitlich ebenfalls kleine Israel-Flaggen schwenken. Sie beteten dafür, dass das Leid der Menschen und der Krieg aufhören. „Wer Israel segnet, wird gesegnet“, sind sie überzeugt.

Gegen 18.30 Uhr tritt dann zunächst Oberbürgermeister Hanno Benz vor das Mikrofon. Als Reaktion auf den „brutalen Angriff“ habe der Magistrat gemeinsam mit den Darmstädter Mandatsträgern aus Bund und Land sowie den demokratischen Kandidaten zur Landtagswahl die „ungebrochene Solidarität mit den Menschen in Israel zum Ausdruck gebracht“, was in den Sozialen Medien nicht allen gefallen habe. „Deshalb sage ich es noch mal in aller Deutlichkeit: Den Menschen in Israel gilt unsere uneingeschränkte Solidarität.“ Dieser Versicherung folgt vehementer Applaus und Zustimmung aus den Reihen der Zuhörenden, die ansonsten still den Worten des Oberbürgermeisters lauschen.

Enger Kontakt mit Partnerstadt

Benz zufolge steht die Stadt Darmstadt seit Beginn des Überfalls in engem Kontakt mit der Partnerstadt Nahariya, die, so der Oberbürgermeister, bislang von Angriffen verschont geblieben ist. Doch nicht nur den Menschen in Israel, auch den Gemeindemitgliedern, die Freunde oder Verwandte in Israel haben, spricht Benz Solidarität zu. „In dieser schweren Zeit steht Darmstadt fest an der Seite Israels und seiner Partnerstadt. Darauf kann sich das israelische Volk, darauf können sich auch Jüdinnen und Juden unserer Stadt verlassen“, versichert der Oberbürgermeister.

Im Anschluss wendet sich der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Darmstadt, Daniel Neumann, an die Menschen, die in einer engen Traube um zwei aufgestellte Lautsprecher stehen. Er wolle sich dafür bedanken, dass die Initiative für die Kundgebung aus der politischen Gesellschaft hervorgegangen sei. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte die Deutsch-Israelische Gesellschaft Darmstadt gemeinsam mit den Parteien Bündnis 90/Die Grünen, SPD, CDU, Volt und FDP. „Oft werden solche Veranstaltungen aus der jüdischen Gemeinschaft selbst organisiert. Das hat dann immer einen bitteren Beigeschmack“, so Neumann.

Bedanken wolle er sich aber auch bei der Polizei, die mit Beginn der Angriffe die Sicherheitsmaßnahmen rund um die Darmstädter Synagoge verstärkt hatte. Mit mehreren Einsatzwagen und -kräften, die den Friedensplatz auf den Seiten des weißen Turms und des Landesmuseums flankierten, war sie auch bei der Kundgebung stark vertreten. „Dass es so viel Polizeipräsenz braucht, nur weil wir uns mit den Opfern in Israel solidarisieren wollen, zeigt, in welcher verdrehten Welt wir leben“, verdeutlicht Neumann. Wie der zuständige Einsatzleiter der Polizei berichtet, sei es rund um die Kundgebung jedoch friedlich geblieben. Nach einer Schweigeminute löst sich die Veranstaltung gegen 19.10 Uhr auf.

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