Jüdische Kulturwochen 2022 ab 6. September in Darmstadt
Mit der Eröffnung der Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport 1933 und danach“ am 6. September auf dem Karolinenplatz beginnen die Jüdischen Kulturwochen. Zu diesen laden Stadt und Jüdische Gemeinde bis 18. Dezember ein. Ihr Programm umfasst zudem Führungen zu Stolpersteinen, Podiumsdiskussionen, den Tag der offenen Tür in der Jüdischen Gemeinde, einen Einblick in das jüdische Laubhüttenfest, Lesungen, Filmvorführungen und Konzerte. Den Schlusspunkt setzt ein Konzert der Amsterdamer Klezmer-Band in der Centralstation, das gleichzeitig der Beginn des Lichterfestes Chanukka ist.
Im Mittelpunkt der eröffnenden Ausstellung stehen 17 bedeutende deutsch-jüdische Sportler-Persönlichkeiten, die zu den gefeierten Idolen ihrer Zeit gehörten. Sie haben den Sport in Deutschland gestärkt, repräsentiert und wurden dennoch aus der Gesellschaft und dem Sport ausgeschlossen. Vielen blieb nur die Flucht. Auch Darmstadt kennt solche Schicksale, wie jenes des ehemaligen Vorsitzenden des SV Darmstadt 98, Karl Heß.
Sein ehemaliger Verein engagiert sich nun als Co-Veranstalter bei den Jüdischen Kulturwochen 2022. „Die Lilien und das Böllenfalltor sind ein lebendiges Spiegelbild unserer Stadtgesellschaft, und gerade deswegen haben wir eine soziale Verantwortung und Vorbildfunktion, der wir als Partner gerade solch wichtiger Kultur-Veranstaltungen gerecht werden möchten“, betont Lilien-Präsident Rüdiger Fritsch. „Nach coronabedingter Zwangspause und dem 2021er Jubiläumsjahr ‚1700 Jahre Juden in Deutschland‘ feiern die Jüdischen Kulturwochen ihre Wiederbelebung“, erklärt der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Darmstadt, Daniel Neumann. „Gemeinsam mit der Stadt Darmstadt und dem SV Darmstadt 98 freuen wir uns auf einen Strauß unterschiedlicher Veranstaltungen, die jüdisches Leben und jüdische Kultur in vielen Facetten abbilden. Sei es Literatur oder Musik, Film oder Diskussion, Religion oder Geschichte, und ganz wichtig: Humor!“
Weitere Höhepunkte sind etwa die Podiumsdiskussion „Antisemitismus im Fußball“ im Merck-Stadion am 13. September, ein Konzert von Susan Borofsky & Friends in der Bessunger Knabenschule am 18. September oder das Laubhüttenfest – Sukkoth live bei der Jüdischen Gemeinde am 13. Oktober.
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hessenschau.de und evangelisch.de